Rudi Stohl
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Rudi Stohl - Biografie

Wie alles begann

Der nahegelegene Flugplatz Aspern brachte Rudi Stohl zum erstenmal in Kontakt mit dem Motorsport.
Auf dem ehemaligen Militärflugplatz vor den Toren Wien's, lieferte sich in den sechziger Jahren alles was Rang und Namen hatte, heiße Rundstreckenduelle.
Als bei Austro Fiat, bei der der junge Stohl als Kfz Mechaniker beschäftigt war, ein Rallye Auto für einen Kunden aufgebaut wurde, keimte erstmals in ihm die Idee, es auch einmal selbst zu versuchen.

Die ersten Schritte

1969 war es dann so weit.
Eine Moskvitch Havarie wurde angekauft und für den Rallyeeinsatz präpariert. Die ersten Starts bei der Elan Nachwuchs und bei der Bundesheer Rallye brachten jedoch ernüchternde Ergebnisse.
Der Versuch die PS-Unterlegenheit durch Mut auszugleichen, endete meistens mit wilden Ausritten oder Überschlägen.
In den folgenden Jahren versuchte sich Rudi mit wechselnden Erfolgen als Fahrer oder auch (man staune) als Beifahrer auf div. Puch, Fiat oder Porsches.
Nach seinem ersten Weltmeisterschaftseinsatz bei der Rallye Akropolis in Griechenland, erkannte er, das mit seinem schmalen Budget und seinem Können als Mechaniker am ehesten bei Extrem Rallyes Erfolge zu erhoffen wären.

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Die ersten Erfolge

Die Bestätigung erfolgte 1980 bei der 1. Himalayarallye.
Mit einer Lada erreichte er gegen Konkurrenten wie Sheka Mehta (Opel) und Achim Wambold (Toyota) einen fünften Gesamtrang.
Der zweite Gesamtrang, zwei Jahre später und die Wahl zum österreichischen Automobilsportler des Jahres 1982 verschafften dann den großen Durchbruch.
1983 gewinnt das Team Rudi Stohl / Franz Wurz mit einem Audi 80 die Argentinienrallye (Gr. A). Dies ist auch gleichzeitig der erste Gruppe A Sieg eines Audi 80 bei einem WM Lauf.

Ab 1985 bewegt der sympathische Wiener ausschließlich div. Audi Modelle auf allen Rallyepisten der Welt.
Durch seinen persönlichen Einsatz, seinem riesigen Kämpferherz, aber auch durch seine selbstlose Hilfsbereitschaft seinen Konkurrenten gegenüber ist Rudi Stohl bald fixer und allseits beliebter Bestandteil der Internationalen Rallyeszene.

Mit dem Judoka Peter Seisenbacher am heißen Sitz gelingt 1985 bei der Akropolis Rallye hinter zehn Werkteams der elfte Gesamtrang.
Nach der Rallye erfolgt der Einstieg der Zigarettenmarke HB als Hauptsponsor und der Entschluß im darauffolgenden Jahr die Rallye Weltmeisterschaft zu bestreiten.

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Rudi Stohl wird Vize Weltmeister

Ein Gruppe A Sieg bei der Akropolis, noch vor Kenneth Ericsson af VW Golf, sowie der Sieg bei der Bandama Rallye bringen für Rudi Stohl den Titel des Vize Weltmeisters und zum zweitenmal die Wahl zu Österreichs Motorsportler des Jahres.


Der Kampf gegen die Werkteams

In den folgenden Jahren wird die Rallye WM durch den immensen finanziellen Einsatz der Werkteams zur Materialschlacht.
Für Privatfahrer wie Rudi Stohl wird es zunehmend unmöglich einen der vorderen Plätze zu erreichen. So verbraucht zum Beispiel heute ein Werkteam bei einer einzigen Rallye mehr als das doppelte Jahresbudget eines Privatfahrers.
Doch auch diese materielle und finanzielle Unterlegenheit ist für Rudi Stohl noch lange kein Grund aufzugeben.
Immer wieder finden sich Rallyes, wo es mehr auf Durchhalten als auf materialmordende Sprints ankommt.

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Die Tradition wird fortgesetzt

Mehr als jeder WM Sieg freute Rudi Stohl jedoch 1990 der Einstieg seines Sohnes Manfred in den Rallyesport.
1991 kann das Team Stohl die österreichische Mineralölfirma OMV als Hauptsponsor gewinnen. Die Langstreckenrallyes von Vater Rudi und die erfolgreichen WM Einsätze von Sohn Manfred bieten der OMV ideale Testbedingungen für ihre Spitzenprodukte.

Noch lange nicht Schluss

Ein zweiter Gesamtrang bei der Akropolis 1995 und der vierte Gesamtrang bei der China Rallye sind der Beweis, das für Rudi Stohl die Karriere noch lange nicht beendet ist.
Auch wenn der junior mittlerweile auf dem besten Weg ist, sich mitten in der Weltspitze zu etablieren und für Vater Stohl die Betreuung seines Sohnes bald mehr Zeit in Anspruch nimmt als die eigenen Vorbereitungen, wird man auch in den nächsten Jahren noch so einiges von Stohl senior hören.

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PS des Autors

An dieser Stelle sei allen Angehörigen, im speziellen allen Ehepartnern von Motorsportaktiven gedankt.
Ohne ihre Unterstützung und Ihr Verständnis ist eine Karriere in dieser Sportart wohl kaum möglich.


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